Ursachen der Kiefergelenkserkrankungen (CMD)
Funktionelle Ursachen
Eine Besonderheit der Kiefergelenke ist, dass die Position und die Bewegungen nicht nur von den knöchernen Strukturen
des Gelenkes und den ansetzenden Muskeln gesteuert werden, sondern auch von den Zähnen. Idealerweise befindet sich
das Gelenk bei maximalem Zubeißen in seiner "richtigen" Endposition. Bei manchen Patienten wird das Gelenk
beim Zubeißen jedoch zwangsweise in eine Position geführt, die die Gelenke komprimiert und schädigt.
Zahnfehlstellungen und Fehlkontakte auf den Zähnen können dazu führen, dass die Funktion der Kaumuskulatur
gestört wird und es zu schmerzhaften Verspannungen und Verhärtungen der Kaumuskulatur kommt.
Orthopädische Ursachen
Beschwerden im Bewegungsapparat (vor allem Hals-, Nacken-, Schulter- und Rückenmuskulatur) und Fehlstellungen der
Wirbelsäule können sich störend auf die Funktion der Kiefergelenke auswirken.
Bruximus – Knirschen und Pressen
Das Leben in den westlichen Industrienationen ist gekennzeichnet durch Zeit- und Leistungsdruck, der z. T. bereits in der Schule
beginnt. Diese Stress-Belastungen werden von einem Teil der Patienten durch unbewusstes Knirschen und Pressen ("Zähne
zusammenbeißen und durch") kompensiert. Bruxismus führt – im Gegensatz zum Kauen – zu
Krafteinleitungen in das gesamte Kauorgan, die der Höhe nach und zeitlich, die biologischen Strukturen überfordern und
schädigen können.
Durchschlafstörungen – Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (Schnarchen)
Während des Schlafes finden wichtige reparierende und Muskel entspannende Vorgänge statt. Schlafstörungen
können zu muskulären Beschwerden auch im Bereich des Kauorganes führen.
Verletzungen
Durch Unfälle, aber auch bei chirurgischen Eingriffen (Intubation) kann es zu Verletzungen der Gelenksstrukturen kommen.
Arthritis und andere Gelenkerkrankungen
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises können sich schädigend auf die Kiefergelenke auswirken.
Seelische Ursachen
Neben Stress können auch seelische Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen zu
Kiefergelenksbeschwerden führen.
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